Gehören Sie auch zu den Menschen, die wirklich nur wenig essen und dennoch zunehmen? Diäten helfen, wenn überhaupt, dann nur kurzfristig. Und kurze Zeit nach einer Diät wiegen Sie mehr als vorher. Sie essen kaum Fett und leiden trotzdem an einer Fettleber. Sie vermeiden Süßigkeiten und sind trotzdem zum Diabetiker geworden. Und niemand glaubt Ihnen, dass Sie sich gesundheitsbewusst ernähren, auch Ärzte und Ernährungsberater nicht, es sei denn, sie sind selbst betroffen.
Genauso erging es mir: Ich aß nur noch pro Tag zwei Scheiben von einem angeblich so „gesunden“ Vollkornbrot, dünn bestrichen mit Halbfettmargarine und belegt mit Tomate oder Gurke. Trotzdem nahm ich zu, während ich kaum noch Energie hatte, um die einfachsten Tätigkeiten auszuführen.
Mein Körper war am Verhungern, während er die zugeführte Nahrung als Fett ansetzte. Ich litt an einer Fettleber und einer hochgradigen Insulinresistenz (ohne Diabetiker zu sein). Kein Arzt konnte mir helfen, zumal sie mir nicht einmal glaubten, dass ich wirklich wenig aß und dann auch noch „so gesund“.
Die Erlösung kam eines Tages, als ich vor lauter Frust meinen eisernen Willen aufgab und mir Eis (im Becher) und Sahne kaufte, dazu Schokolade. Zu Hause angekommen, aß ich circa 2 Kugeln Eis mit Sahne. Danach war ich so satt, dass ich auf mein „gesundes Vollkornbrot“ verzichten musste. Aber aus Frust quälte ich mir noch etwas Schokolade rein.
Das tat ich drei Tage lang mit einem ziemlich schlechten Gewissen, weil ich glaubte, aufgrund der vielen Kalorien (im „bösen“ Zucker und Fett), an Gewicht zugenommen zu haben.
Am vierten Tag dachte ich, dass ich mich wieder an meine „gesunde Kost“ halten muss. Als ich mich jedoch auf die Waage stellte, sah ich, dass ich, trotz dem (relativ) vielen Fett und dem Zucker, abgenommen hatte. Das führte zu dem AHA- Effekt: Der Auslöser für die Fettsucht ist nicht Fett und auch nicht Zucker, sondern es war das „gesunde Vollkornbrot“, also Stärke!“
Ich stellte meine Ernährung sofort um, vermied alle möglichen Backwaren, sowie Nudeln, Soßen, stärkehaltiges Gemüse, Fertiggerichte usw. Schon nach kurzer Zeit fühlte ich mich weitaus vitaler, war sozusagen von den schon fast Toten wieder auferstanden. Und endlich konnte ich abnehmen, ohne Fasten oder eine einseitige Diät machen zu müssen.
Eine Kontrolle meiner Leber nach ca. einem Jahr zeigte, dass sie sich wieder normalisiert hatte. Die Fettleber war verschwunden.
Selbst als ich nun den Beweis hatte, dass bei mir die Stärke die Ursache für mein Ernährungsproblem war, glaubten mir Mediziner und Ernährungsberater noch immer nicht. Ein Endokrinologe meinte sogar, dass ich mir das alles nur einbilde und dass so etwas wie eine Stärkeunverträglichkeit nicht existiert. (Nach dem Motto: Was die Wissenschaft, speziell er, nicht kennt, existiert nicht.)
Ich kannte nun die Ursache für mein Problem und konnte meine Ernährung entsprechend darauf einstellen, glaubte jedoch, eine seltene Erkrankung zu haben, die eben noch nicht erforscht ist.
Dann fand ich das Buch: „Schlank im Schlaf“ von Dr. med. Detlef Pape & Co und es folgte ein weiterer AHA- Effekt: Mein Stoffwechselproblem ist gar nicht so selten, denn circa ein Drittel der Menschen ist mehr oder weniger stark davon betroffen.
Es wurde auch deutlich, dass die Stärkeunverträglichkeit keine genetische „Störung“ ist, sondern eine bestimmte genetische Veranlagung, die bei unseren Vorfahren völlig normal war.